Der Vierzeiler / 23. Jahrgang - Nr. 3 / 2003

Aus dem Inhalt:
Ottfried Hafner: Musikpflege in Graz
...im April 1845 kündigte Josef benedict Withalm über Inserate Außergewöhnliches an: Johann Strauß Sohn, damals erst 19 Jahre jung, gab drei Konzerte mit seinem großen Orchester, bestehend aus 36 Musikern. Es waren die ersten Auftritte des jungen Strauß außerhalb von Wien, hierzi komponierte er eigens den Walzer "Wiener Grüße an Graz".

Das Interview: "Graz und Volksmusik"
Monika Mogel im Gespräch mit Friederike Weitzer (Hotel Weitzer)

Heiner Herzog : Ländliche Kulturformen in der Stadt
Es ist allgemeines Wissensgut, dass jeder Lebensraum - ob Stadt oder Land - die Menschen prägt. Das gilt auch für den Lebensraum "Graz". Es haben sich viele Traditionen der Brauchtumspflege, die ländlich-bäuerliche Wurzeln haben erhalten, - bzw. wurden wieder entdeckt. Denken wir nur an die wunderbaren Bauernmärkte, die Fleischweihe zu Ostern oder Hochzeiten in festlicher, steirischer Tracht ...

Mathis Huber: Stimmung ohne Stimmen
Zu Besuch am Musikantenstammtisch! Jeden Donnerstag, und das seit dreißig Jahren, treffen einander die Musikanten, wie es scheint ohne besondere Einladung, beim Huberwirt in Stattegg. Der Schwachsinn der Volksmusik-Industrie wird offenbar anderswo kultiviert, denn hier blühen ganz fröhliche und in ihrer Weise authentische Gewächse, Woche für Woche ein neuer Garten...

Karl A. Kubinzky: Sittenbilder einer Stadt
2003 wandelte sich Graz - zumindest in der Fremdenverkehrswerbung - von "Österreichs heimlicher Liebe" zur "Stadt die alles darf". Trotz dieser schamlosen Übertreibung steckt für Städte auch ein Stück Wahrheit in dieser großsprecherischen Aussage. Die Pluralität städtischer Lebensformen der Gegenwart und in unserer mitteleuropäischen Region schfft eine Freiraum, der vieles erlaubt, toleriert, nicht zur Kenntnis nimmt oder einfach nicht weiß.

Wolfram Märzendorfer: Straßenmusik
Der Ursprung dessen, was wir unter Straßenmusik verstehen, reicht weit in die Vergangenheit zurück und hat verglichen mit den gesitteten und zahmen Darbietungen in den Fußgängerzonen der heutigen Städte recht wenig zu tun. Allein die Beschränkung auf dieses enge Aktionsfeld in Einkaufsstraßen und akustisch vorteilhaften Passagen lässt die verwöhnten Ansprüche der Gegenwart erkennen.

Max Mayr: Wenn Glocken spielen
Glockengeläute hat eine dem Anlass gemäße Klangfarbe - von Jubel bis Trauer. Glockenspiele schenken uns heitere Verbundenheit mit dem Leben. So auch in Graz Täglich warten Menschen auf das Erscheinen des Tanzpärchens beim einstigen Maurerhaus und auch das Glockenspiel bei der Mariahilferkirche versetzt die Zuhörer in Staunen ...

Hermann Härtel: Lieder über die Stadt Graz
Da sitze ich nun in einem Altstadt-Gastgarten, um diesen Beitrag im richtigen Ambiente zu schreiben. Vor mir eine Mappe aus dem Volksliedarchiv mit den Graz-Liedern und den der Stadt Graz zugeschriebenen Musikstücken, ebenso ein Glaserl Rotwein neben dem Laptop...